Eraclea Minoa
Eraclea Minoa war eine antike griechische Stadt ca. 25 km westlich von Agrigent an der Mündung des Flusses Platani (antiker Name: Halycus) gelegen. Im 8. Jahrhundert v. Chr. begannen Siedler aus Griechenland an Küsten des heutigen Italiens und der Türkei Städte zu gründen. Eraclea Minoa wurde in der Mitte des 6. Jahrhunderts v. Chr. gegründet und war eine Kolonie der griechischen Stadt Selinunte (antiker Name: Selinus) an der Südwestküste Siziliens.
Die Ausgrabungsstätte ist für die Öffentlichkeit zugänglich, der Eintrittspreis beträgt 7 € pro Person. Ein kleines Museum zeigt die gefundenen Stücke und erklärt die Geschichte der Siedlung. Kostenfreies Parken ist vor Ort möglich.
| täglich | 9:00 bis eine Stunde vor Sonnenuntergang |
Die Siedlung
Eraclea Minoa erstreckt sich über das Plateau südlich des Theaters, umgeben von einer mächtigen Stadtmauer. Die Siedlung weist ein reguläres städtisches Design auf, durchzogen von parallelen Straßen in Ost-West- bzw. Nord-Süd-Richtung. Zwischen den Straßen befanden sich die Häuser, wobei zwei Typen unterschieden werden. Einmal die Häuser aus der hellenistischen Periode (4. bis 3. Jahrhundert v.Chr.) und aus der Zeit der römischen Republik (zweite Hälfte des 1. Jahrhunderts v. Chr). Die Häuser sind nicht alle gleich, die meisten bestehen aus 1-2 Räumen, umgeben von einem Hof. Die Mauern sind aus Steinen oder rohen Ziegeln errichtet.
Als im 2. Jahrhundert v. Chr. das Theater nicht mehr in Nutzung war, wurde die Stadt bis zum Theaterhof erweitert. Einige Werkstätten und Geschäfte überlappen sich mit dem Theater. Im ersten Sklavenaufstand (136 bis 132 vor Chr.) eroberten die Aufständigen die Stadt und zerstörten diese. Nachdem der Aufstand durch Publius Rupilius niedergeschlagen wurde, begann die Neuansiedlung.
Die Nekroploe
Die antike Nekropole erstreckt sich über offenes und flaches Land mit Blick auf den Fluss, der etwas mehr als einen Kilometer vom besiedelten Gebiet entfernt ist. Die hellenistische Nekropole auf der westlichen Seite der Stadt ist näher gelegen. 1962 und von 1984 bis 1988 wurden Grabungen auf den Arealen der Nekropolen durchgeführt. Über 400 Gräber wurden gefunden. Gräber aus der archaischen Zeit sind entweder einfache Bestattungen in der Erde oder erfolgten in Särgen mit Marmorplatten als flache Deckel oder Hauben. Kinder wurden oft in Vasen bestattet, oft mussten diese beschädigt werden, um die Körper in den Amphoren zu platzieren. Es wurden Grabbeigaben, oft in Form von Vasen für die Aufbewahrung von Cremes, Tassen und Teller, gefunden. Einige Keramiken sind mit Dekor aus der späten Korinthischen Zeit (schwarze Figuren auf rotem Grund) oder aus der hellenistischen Zeit (rote Figuren auf schwarzem Grund) verziert.
Capo Bianco
Vom Parkplatz kann man einen Abstecher an die Felsküste machen. Am Kap gibt es eine kleine Sitzmöglichkeit und man hat einen wunderbaren Blick über die Küste und auf den weißen Felsen.